Die Dritte blickt mit gemischten Gefühlen auf die letzten beiden Spiele der Saison 2022/2023 zurück. Positive Gefühle ruft natürlich der vorzeitig erreichte Klassenerhalt und der am Ende doch noch erreichte einstellige Tabellenplatz 9 hervor.

Diese Platzierung wurde am vorletzten Spieltag mit einem Heimsieg gegen die Zweitvertretung des Meerbuscher HV zementiert. Die Meerbuscher, die sich durch mehrere Rückzüge aus der Bezirksliga noch Hoffnungen auf einen der zusätzlichen Aufstiegsplätze (aktuell sieht es nach bis zu fünf Aufsteigern aus) machen, kamen trotz ein paar Ausfällen aufgrund eines Junggesellenabschieds ihres Mannschaftskapitäns mit einem großen sowie qualitativ gut aufgestellten Kader an den Breitscheider Weg und gingen zunächst auch mit 3:0 in Führung. Nach dem verpassten Start kamen die Lintorfer wieder heran und glichen zwischenzeitlich zum 5:5 aus. In der Folgezeit liefen sie jedoch weiter einem Rückstand hinterher, bis sie den Zwischenstand zunächst wieder auf Unentschieden setzten und dann zum ersten Mal selber in Führung gingen (10:9). Diese wurde sogar erst einmal auf 12:9 und kurze Zeit später auf 14:10 ausgebaut. Vor der Pause leistete sich die Dritte noch einmal eine Schwächephase, in welcher der MHV noch den 14:13-Anschluss schaffte.

Der zweite Durchgang bot zwar weniger Tore, dafür aber noch einmal mehr Spannung. Lintorf blieb bis zum 16:16 vorne, danach übernahm Meerbusch erst einmal wieder die Oberhand. Einen weiteren Führungswechsel behielten die Gastgeber ebenfalls nicht lange, da der MHV den Spielstand erneut drehte und sogar auf zwei ausbaute (19:21). Danach taten sich beide Teams schwer, weitere Treffer zu erzielen. So fielen in der letzten Viertelstunde nur noch wenige, dafür aber sehr wichtige Tore: Nach dem erneuten Ausgleich traf zunächst Marco Heinemann knapp eine Minute vor Schluss von links zur Führung und Fabian Huster erhöhte kurze Zeit später von der anderen Seiten auf 23:21. Erstgenannter sah 19 Sekunden vor dem Abpfiff noch die rote Karte, da er eine Torchance der Meerbuscher mit einem Foul verhinderte. Nach dem fälligen Strafwurf lag der Ball zwar neben dem dem Tor, doch leider passierte dieser vorher erst die Torlinie und dann auch noch das Loch im Tornetz, sodass der TuS noch einmal ein paar Sekunden zittern musste. Die Mannschaft von Spielercoach Dennis Braun gab den Ball jedoch nicht wieder her und konnte sich über einen verdienten Sieg im letzten Heimspiel freuen.

Eine Woche später hatte die Dritte dann die Ehre, das wirklich absolut letzte Spiel der Kreisliga Düsseldorf 2022/2023 zu bestreiten. Dafür musste sie allerdings am Sonntagnachmittag nach Eller reisen. Pünktlich zum Anpfiff fing es stark an zu regnen. Das sollte zwar die Fußballer auf dem benachbarten Platz mehr stören, doch durch ein Loch in der Decke fand das Wasser auch seinen Weg in die Sporthalle, sodass zwischendurch immer wieder eine Wasserpfütze von Spielfeld gewischt werden musste. Das war jedoch nicht die einzige Besonderheit an diesem Spiel: Während die Zuschauenden das Spiel eher als wenn überhaupt unterdurchschnittliches Kreisligaspiel angesehen haben werden, hätten Leute, die das Spiel nur hören, es wahrscheinlich als äußerst brutal wahrgenommen, da so gut wie jede Abwehraktion der Lintorfer von mindestens einem lauten Schrei und Strafforderungen der hochmotivierten Elleraner begleitet wurden. So weit, so unangenehm für Handballinteressierte. Noch unangenehmer ist es allerdings, dass einige Spieler der HSG Eller selber Schiedsrichter sind. Ihr junger Schiedsrichterkollege nahm sich den „Ratschlägen“ seiner Referee-Kaderkollegen an, was seine Leistung nicht gerade in positivere Bahnen lenkte. Den Lintorfern war daher schon sehr früh klar, dass in diesem Spiel nichts zu holen sein würde. Dazu kam, dass sich die lintorfer Spieler das Coaching untereinander aufteilen mussten, wodurch vor allem im Angriffsspiel eine klare Struktur fehlte und die Schwächen in der Defensive der HSG nicht ausreichend ausgenutzt wurden. So kam in Kombination am Ende ein für die eigentliche Spielstärken ungewöhnlich hohes 32:15 zustande. Da es in der Partie nur noch um die Platzierung ging, konnten die Gäste bei aller Enttäuschung nach dem Spiel zumindest ein bisschen über die lautstarken Hausherren und die teils absurden Schiedsrichterentscheidungen sowie seiner Bitte, die Elleraner in der Abwehr doch bitte „sanfter“ anzufassen, lachen. Noch einmal möchte die Dritte diese Konstellation jedoch definitiv nicht haben, vor allem wenn es mal um mehr als Platz 7 gehen sollte. Trotzdem konnten man sich zumindest über das Debüt von Torhüter Marco Podlesny bei der Dritten freuen sowie über das erste Tor im Seniorenbereich für den 17jährigen Leo Wenge. Auch der ebenfalls 17jährige Ben Schmidt konnte sich mit zwei Treffern in die Torschützenliste eintragen lassen.

Außerdem endete die Saison vor allem für Julian Reich positiv: Der Lintorfer Mittelmann sicherte sich mit insgesamt 159 Treffern (Zahl inkl. der beiden nachträglich annullierten Partien gegen interaktiv Ratingen) den Spitzenplatz bei den Torschützen der Kreisliga Düsseldorf.

Torschützen vs. Meerbusch:

Christopher Büter (Tor), Stefan Weegen (Tor), Julian Reich 6/3, Tobias Reuter 0, Fabian Huster 2, Leo Wenge 0, Thomas Semmler 4, Dennis Braun 3, Christian Schweier 1, Ben Schmidt 0, Tim Bittner 2, Marco Heinemann 2, Robin Pape 3

Torschützen vs. Eller:

Christopher Büter (Tor), Marco Podlesny (Tor), Marco Heinemann 4/1, André Gremm 3, Leo Wenge 1, Ben Schmidt 2, Christian Schweier 0, Tim Bittner 0, Tobias Reuter 0, Julian Reich 5/1, Patrick Schmidt 0