Die Vorbereitung der Lintorfer auf ihr zweites Heimspiel der Saison verlief denkbar schlecht: Aufgrund vieler Verletzungen und sonstiger Ausfälle fielen beide Trainingseinheiten der Woche aus. Um trotzdem eine konkurrenzfähige Truppe in die Partie zu schicken spielte Dirk Füsgen mit Riss im Sprunggelenk und sein Namensvetter Dirk Känzler unterbrach seine diesjährige Handballpause, um sein Team zu unterstützen. Für den ebenfalls abwesenden Trainer René Osterwind übernahmen der verletzte Tom Jansen und der ehemalige Spieler der ersten Mannschaft Markus Sossalla die Betreuung.

Zu Beginn machten sich diese Umstände bei den Hausherren auch bemerkbar. Zons dominierte die Anfangsphase und warf einen 5:1-Vorsprung heraus. Erst dann kam der TuS besser in die Partie und verkürzte den Abstand zunächst auf 5:6. Wenig später gelang mit 8:7 die erste Führung. Die letzten sieben Minuten der ersten Halbzeit mussten die Lintorfer nahezu komplett in Unterzahl verbringen, was die Gäste das Spiel wieder drehen ließ. Mit zwei Toren in Unterzahl konnte Michael Eisenhofer eine Vorentscheidung zugunsten der SG verhindern. So blieb das Spiel bei einem Halbzeitstand von 11:13 weiterhin offen.

Im zweiten Durchgang konnten die Lintorfer den Rückstand wieder ausgleichen. In der 37. Spielminute wurde Marco Heinemann wegen seiner dritten Zeitstrafe von der weiteren Begegnung ausgeschlossen. Da er an diesem Tag der einzige nominelle Linksaußen auf Seiten der Gastgeber war, mussten fortan abwechselnd Dirk Füsgen, Roman Franke und Tobias Reuter aus dem Rückraum die Lücke füllen. Trotz der teilweise ungewohnten Positionszuteilung ging die Zweite wieder in Führung (16:15 und 17:16). Danach trafen die Gäste dreimal in Folge, was Lintorf jedoch egalisieren konnte. In den letzten zehn Minuten hatten die Lintorfer in der zeitstrafenreichen Partie (22 zu 14 Strafminuten) dann die Chance, in Überzahl das Spiel zu entscheiden. Doch die Zonser konnten ihre Treffer 25 und 26 erzielen und führte somit kurz vor dem Ende mit zwei Toren. Nach dem erneuten Anschlusstreffer Lintorfs begann eine dramatische Schlussminute. Zunächst scheiterte Michael Eisenhofer von Rechtsaußen am Torhüter. Den folgenden Ballbesitz schenkte Zons überhastet wieder her. Nachdem die Gäste vor allem in der ersten Hälfte aus den Eigenarten der Schiedsrichter Kapital schlagen konnten, hatten sie knapp dreißig Sekunden vor dem Ende weniger Glück: Lintorf bekam zunächst einen berechtigten Siebenmeter zugesprochen. Die Unparteiischen hielten die Uhr jedoch nicht, wie sonst in der Schlussminute üblich, an. Die Beschwerden und Versuche den Schützen zu verunsichern führten dazu, dass Dirk Känzler den Strafwurf erst nach der Schlusssirene ausführen konnte. Känzler ließ sich nicht beirren und verwandelte sicher zum Endstand von 26:26. Nach Abpfiff bekam noch ein Spieler der Gäste, wohl weil er sich zu heftig über die nicht gewährte letzte Angriffschance beschwerte, die rote Karte gezeigt.

Auch wenn ein Sieg möglich gewesen wäre, kann die Lintorfer Zweitvertretung mit drei Punkten aus drei Spielen durchaus zufrieden sein. So gut startete sie seit vielen Jahren nicht mehr in eine Bezirksligasaison. Bis zum nächsten Spiel sind nun fünf Wochen Zeit, um sich auf das Derby gegen SG Ratingen II vorzubereiten. Der Aufsteiger gewann am ersten Spieltag hoch gegen die SG Zons und verlor ihr zweites mit 15 Toren gegen TV Ratingen II. Die Begegnung wird am 2. November um 13:15 Uhr an der Gothaer Straße in Ratingen-West angepfiffen.

 

Torschützen:

Christopher Büter (Tor), Marc Känzler (Tor), Tobias Reuter 3, Marco Heinemann 1, Marc Albrecht 5, Dirk Füsgen 5/2, Dennis Runte 3, Kurt Ehrkamp 1, Michael Eisenhofer 4, Roman Franke 2, Maximilian Todt 0, Dirk Känzler 2