In einem hochklassigen Verbandsligaspiel auf Augenhöhe setzte sich der designierte Aufsteiger DJK Unitas Haan knapp mit 25:27 (12:15) gegen den TuS 08 durch. Ungefähr 600 Zuschauer unterstützten ihre Mannschaften teils frenetisch und sorgten somit für eine großartige Kulisse.  Der TuS 08 konnte das erste Mal in dieser Saison in Bestbesetzung auflaufen, wobei auf Haaner Seite Moritz Blau verletzungsbedingt passen musste.

Entsprechend eines Spitzenspiels starteten beide Mannschaft hochkonzentriert in die Begegnung. In den ersten Minuten dominierten die beiderseitig robust agierenden Abwehrreihen die Partie. Im Angriff drückten die Rückraumlinken Lukas Haertler auf Lintorfer und Lars Krüger Haaner Seite in der Anfangsphase dem Spiel ihren Stempel auf. Bis zur 20. Spielminute entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel mit leichter Tendenz in Richtung der Hausherren (9:7). Doch in einer Überzahlsituation gelang es den Gästen innerhalb weniger Minuten den Rückstand mittels eines 5:2-Laufs in eine 12:11-Führung umzuwandeln. Besonders der eingewechselte Stefan Graedtke erwies sich in dieser Phase als wichtiger Rückhalt für die Unitas. Die Lintorfer Spieler scheiterten das ein oder andere Mal freistehend am Torhüter der Gäste. Beim Stand von 12:14 sollten die Gäste noch die Möglichkeit bekommen, 30 Sekunden vor Ende der ersten Halbzeit die Führung erstmals auf drei Tore auszubauen. Die Gastgeber erkämpften sich jedoch den Ball und versuchten in den letzten zehn Sekunden eine schnelle zweite Welle einzuleiten. Zu hektisch wie sich herausstellte. Die Haaner konnten den Ball abfangen und mit dem Pausenpfiff den 15. Treffer erzielen. Ein Resultat des auf Schnelligkeit und Risiko ausgelegten Lintorfer Spiels. Beim Spielstand von 12:15 begaben sich die Mannschaften auf den Weg in die Kabinen.

Nach der Pause verlief das Spiel weiterhin relativ ausgeglichen, der Vorsprung der Gäste betrug bis zur 50. Spielminute in der Regel zwischen drei und vier Toren. Dann war es Rechtsaußen Nils Büttner, der erstmals auf zwei Tore verkürzen konnte (19:21). Doch besonders in dieser Phase zeigte die Haaner Mannschaft ihre gnadenlose Fähigkeit des Ausnutzens von Fehlern. Durch Ballverluste im Lintrofer Angriffsspiel wurden die Gäste zu schnellen Gegenstößen eingeladen. Einzig Tobias Töpfer im Tor war es zu verdanken, dass es nach 26 gespielten Minuten nur 20:24 stand. Die mitgereisten Gästefans feierten schon den mutmaßlichen Sieg und im Lintorfer Lager schien sich Ernüchterung breit zu machen. Doch wenn die junge Lintorfer Mannschaft für eins bekannt ist, dann ist es ihre große Moral und die Fähigkeit, ein Spiel in den Schlussminuten drehen zu können. Durch das Team-Timeout von Trainer Ralf Knigge auf die letzten Minuten eingestimmt, kämpfte sich die Mannschaft noch einmal heran. Durch schnelle Tore von Held, Haertler, Brümmer und wiederum Haertler stand es zwei Minuten vor Abpfiff der Partie plötzlich nur noch 24:25 und die Heimfans glaubten wieder an eine Überraschung. Doch direkt im Gegenzug gelang der Gästemannschaft der vielumjubelte und letztlich vorentscheidende 26. Treffer. Zwar versuchte es Knigge noch einmal mit dem siebten Feldspieler, jedoch ohne Glück. Am Ende stand ein sicherlich nicht unverdienter 25:27-Sieg für die Unitas zu Buche.

Auf der einen Seite feierten die Gäste mit ihren mitgereisten Fans den Sieg, auf der anderen Seite wurden niedergeschlagene Lintorfer mit stehenden Ovationen vom Publikum verabschiedet. Auch nach dem Spiel war man sich einig, ein sehr ansprechendes und spannendes Spiel gesehen zu haben, in dem die abgezocktere Mannschaft am Ende gewonnen hat. Bei besserer Chancenverwertung wäre jedoch sicherlich mindestens ein Punktgewinn im Bereich des Möglichen gewesen. Mit nun acht Punkten Vorsprung und dem besseren direkten Vergleich kann man der DJK Unitas Haan schon fast vorzeitig zum mehr als verdienten Aufstieg in die Oberliga gratulieren. Für die Lintorfer hingegen geht es kommenden Sonntag, den 16.03. um 18:15 Uhr bereits zum nächsten Spitzenspiel gegen den punktgleichen Tabellendritten LTV Wuppertal. Hier heißt es mit einer ähnlich guter Leistung den zweiten Rang zu verteidigen.