Das Jahr 2024 ist nun bereits einen Monat alt und die ersten Meisterschaftsspiele liegen hinter der Verbandsligamannschaft aus Lintorf. Zum Ende des Jahres 2023 lief es nicht immer rund bei der ZWEITEN. Zum Jahresauftakt konnte die Mannschaft aber die Trendwende einleiten und zuletzt 5 der 6 möglichen Punkte einfahren. Neben klaren Siegen gegen die TSV Aufderhöhe und den LTV Wuppertal II konnte mit dem Punktgewinn gegen den Tabellenführer Bergische Panther II ein weiteres Ausrufezeichen gesetzt werden. Grund genug, um mit dem Trainer-Duo Schult & Ziebold über die Gründe des jüngsten Erfolges, die allgemeine Zielsetzung der ZWEITEN und einen Ausblick auf die nächste Saison zu sprechen.

Lieber Alex, lieber Daniel: Ihr seid nun seit ca. 1 Jahr gemeinsam aktiv. Wie schätzt ihr die aktuelle Situation ein?

ALEX: In dem einen Jahr ist sehr viel passiert und wir haben sicher selbst auch viel gelernt. Insgesamt ging es nach der Trainer-Rochade darum, dass wir die ZWEITE konsolidieren und die Trainerwechsel in Kombi mit der ERSTEN nachhaltig erfolgreich gestalten. Das Stichwort ist dabei: Kontinuität. Ich glaube, das können wir bis hierhin sehr positiv bewerten. André hat die ERSTE Mannschaft gut in der Oberliga platziert, wir konnten in der ZWEITEN Grundstrukturen aufbauen und festigen.

DANIEL: Wir haben jetzt in Lintorf insgesamt tolle Voraussetzungen mit einer gewachsenen Vereinsstruktur. Das ist eine sehr gesunde Basis für die Zukunft. Nicht zuletzt deswegen sind wir für Spieler ein sehr attraktiver Verein mit einer gesunden Mischung sportlicher Expertise und Entwicklungspotenzial einerseits und familiärer Atmosphäre und Zusammenhalt andererseits.

Welche Grundidee verfolgt ihr für die ZWEITE und wie ist die Zusammenarbeit mit der ERSTEN?

ALEX: Im Kern haben wir dafür gesorgt, dass die ZWEITE eine völlig autarke Mannschaft mit einer entsprechenden Teamdynamik ist. Der Verein in Person von Kalle Töpfer und Sigrid Heinemann unterstützt uns sehr stark und machen dabei Vieles möglich. Wir sind also nicht eine typische zweite Mannschaft, welche unstrukturiert agiert und die Spieler ständig in die ERSTE abschieben muss. Ganz im Gegenteil. Wir verstehen uns nicht als zweite Mannschaft, sondern als eine Verbandsliga-Mannschaft mit eigenen Zielen. Die ZWEITE bietet eine hervorragende sportliche Basis, insbesondere für junge Talente.

Wir denken aber auch als ein Gesamtverein und unterstützen uns daher nach Kräften. Spieler wie z.B. Lars Friedrich helfen immer mal wieder in der ERSTEN aus und können dabei sicher coole Erfahrungen mitnehmen. Teilweise trainieren wir mit der ERSTEN zusammen; die Zusammenarbeit und Abstimmung mit André funktioniert dabei hervorragend.

DANIEL: Insgesamt sind die beiden Mannschaften sehr eng miteinander verbunden und verstehen sich auch zwischenmenschlich sehr gut. In das Gesamtbild muss aber auch die Jugendarbeit mit einbezogen werden. Spieler wie Leon Pape und Mathis Friedrich sind Jugendtrainer und bilden Talente für die Zukunft aus. Davon werden sowohl die ERSTE als auch die ZWEITE langfristig profitieren. In der kommenden Saison wollen wir beispielsweise die aktuelle B-Jugend von Dirk Bauerfeld an die ZWEITE heranführen. All das führt zu einer tollen Handball-Plattform und zu einem echten Vereinsleben.

Habt ihr konkrete Ziele für die laufende Saison und worauf kommt es diese Saison an?

DANIEL: Grundsätzlich gibt es durch die bevorstehende Ligareform kein wirkliches Saisonziel. Wir hatten eine gute Vorbereitung mit der ZWEITEN und sind dadurch auch gut in die Saison gestartet. Dazu kam aber auch, dass wir in den ersten Spielen tendenziell gegen schwächere Mannschaften in der Verbandsliga gespielt haben. Das führte dazu, dass wir zu Beginn der Saison in der oberen Tabellenregion standen. Zum Ende des Jahres sind wir ein Stück eingebrochen und haben leider deutlich nachgelassen. Mit dem Jahreswechsel konnten wir wieder ordentlich zulegen. So langsam zahlt sich unser Training aus und es sind klare Entwicklungsschritte zu sehen.

ALEX: Für uns geht jetzt darum, dass wir die jüngsten Leistungen bestätigten und in der Erfolgspur bleiben. Mit Interaktiv II erwartet uns allerdings eine talentierte Mannschaft, die es uns sicherlich nicht leicht machen wird. Für uns gilt aber grundsätzlich, dass wir unsere Leistung auf den Platz bekommen wollen und uns stetig weiterentwickeln.

Langfristig bleibt es das Ziel eigene Spieler für die ERSTE auszubilden und immer mal wieder Spieler nach oben zu befördern. Zuletzt ist das mit Leon Pape und Sebastian Götze zwei Spielern gelungen. Aber auch Jungs wie Lars Friedrichs, Tobi Demming und Philipp Kluthe sind Kandidaten, denen dieser Schritt in der Zukunft zuzutrauen ist. Auch Julian Reich konnte sich fantastisch entwickeln und hat bereits in der Oberliga erste Spielminuten gesammelt. Vielleicht kommt ja noch in der nahen Zukunft der ein oder andere Spieler hinzu.

DANIEL: Alles in allem ist dieses Jahr für uns ein Übergangsjahr. Im Hintergrund laufen aber die Planungen für nächste Saison bereits auf Hochtouren. Hierbei müssen und werden wir auch einen gewissen Umbruch einleiten, welcher sicher auch sportlich etwas Zeit brauchen wird.

Ihr sprecht es an: Wie laufen die Planungen für die nächste Saison und könnt ihr bereits erste Infos als Ausblick geben?

ALEX: Wir haben uns zu einem sehr frühen Zeitpunkt mit der kommenden Saison beschäftigt. Im Kern wird die jetzige Mannschaft zusammenbleiben. Einige Spieler hatten sicher auch Anfragen von anderen Vereinen. Daher freuen wir uns, dass nahezu alle Spieler für die nächste Saison bereits zugesagt haben. Das sehen wir als positives Feedback und als Anerkennung unserer bisherigen Arbeit.

DANIEL: Um die Mannschaft nachhaltig zu entwickeln, müssen wir aber zum Teil auch einen personellen Umbruch einleiten. Mit Marius Haverkamp (33) wird uns ein erfahrener und verdienter Spieler verlassen (Umzug in seine Heimat Nordhorn). Huber (Tim Bauerfeld, 36) wird auch nicht mehr jünger, bleibt aber als Back-up weiterhin im Kader und unterstützt uns im Trainerteam. Somit ist aber klar, dass wir die Mannschaft extern verstärken müssen. Durch die frühzeitige Planung haben wir bereits einige Spieler für die nächste Saison für uns gewinnen können.

ALEX: Das sind alles samt gute Jungs aus der Nähe, sodass der Spaß abseits des Feldes sicher nicht zu kurz kommen wird. Unsere Neuzugänge werden wir euch in der nächsten Zeit nach und nach vorstellen. Offen ist aktuell noch die Torwart-Position, hier sind wir aber in sehr guten Gesprächen. Dazu suchen wir noch nach ein bis zwei Rückraumspielern. Bis Ende Februar wollen wir da noch ein Stückchen vorwärtskommen. Wir sind aber bereits heute sehr gut für nächste Saison aufgestellt und wollen uns jetzt noch in der Spitze verstärken.

Welche Rahmenbedingungen gibt es bei der ZWEITEN und warum sollten talentierte Spieler den Weg nach Lintorf finden?

ALEX: Wir sind davon überzeugt, dass wir überragende Rahmenbedingungen für junge Spieler bieten. Nicht zuletzt durch die Kombination von der Verbands- und Oberligamannschaft können wir eine tolle sportliche Perspektive in Lintorf bieten. Wir trainieren mitunter 3x die Woche; Montag (zusammen mit der ERSTEN) schulen wir insbesondere individuelle Fähigkeiten, Dienstag und Donnerstag vertiefen wir die mannschaftlichen Inhalte mit einer hohen Intensität und abwechslungsreichen Trainingsinhalten.

DANIEL: Als Trainerteam bringen Alex und ich eine Menge sportliche Erfahrung (Alex 1. – 3. Liga, Daniel Oberliga) mit, sind aber gleichzeitig aufgrund unseres Alters noch sehr eng mit den Jungs verbunden. Als ehemalige Spieler können wir den Jungs außerdem viel mitgeben. Dazu gehören Tipps zum Abwehrverhalten, Wurfvarianten, taktische Ausbildung, usw. Aber manchmal auch für das Leben abseits der Handballhalle. Wir können jedem Spieler sportliche und menschliche Dinge mit auf dem Weg geben und wollen ganz bewusst individuell auf die Jungs eingehen. Gleichzeitig bieten wir mit den erfahrenen Spielern wie z.B. Mathis Friedrich, Tim Bauerfeld und Tim Seltmann ein tolles Korsett für junge Spieler, in dem jeder Spieler Halt findet.

ALEX: Dazu kommt eine gewachsene Betreuerstruktur. Andi Boes erstellt bspw. hilfreiche Statistiken zu jedem Spiel, sodass jeder Spieler nicht nur seine geworfenen Tore sieht, sondern auch Infos zu seinen Fehlpässen, seinem Defensivverhalten oder seinen Assists erhält. Darüber hinaus haben wir weitere Unterstützer und immer mal wieder ehemalige Spieler als Trainingsgäste, die uns wertvolles Feedback von außen geben.

Genau diese vertrauensvolle Verbundenheit, die vor allem für junge Spieler sehr wichtig ist, zeichnet uns aus. Wir möchten nämlich ganz bewusst eine gesunde Fehlerkultur leben. Jeder darf Fehler machen und soll daran wachsen. Gleichzeitig gibt es aber auch ein gewisses Leistungsprinzip mit einem gesunden Konkurrenzkampf. Gerade die großartigen Entwicklungen von unseren Youngstern Philipp Kluthe, Julian Reich und Timm Kalesse bestätigen uns in der Art und Weise. Spieler wie Jost Scholl entwickeln wir Stück für Stück von einem Außen- zu einem Rückraumspieler. Insgesamt braucht das aber natürlich etwas Zeit, Geduld und viel Arbeit. Es macht aber total Spaß das Engagement und die Entwicklung der Jungs zu beobachten.

DANIEL: Alles was wir machen, wollen wir mit Vollgas machen, um modernen Tempohandball mit einer hohen Intensität zu spielen. Es liegt zwar noch eine Menge Arbeit vor uns, aber wir können bereits jetzt die Entwicklung der Jungs erkennen. Genau diese Entwicklung bei unseren jüngsten Spielern ist es, die einem Freude bereitet.

ALEX: Mit dem sportlichen Ehrgeiz und einer ordentlichen Portion Spaß werden sich die Spieler individuell und als Mannschaft entwickeln. Wir wissen worauf es ankommt und haben einfach Bock was zu erreichen. Daher gehen wir die Herausforderungen mit Vollgas an. Wir freuen uns, dass die Jungs super mitziehen und, dass wir einige Talente für die nächste Saison bereits von unserem Konzept überzeugen konnten.