Trotz der 30:26 (16:15)-Niederlage gegen Mettmann Sport war die Stimmung im Lintorfer Lager nicht im Keller, denn die Mannschaft hatte nach der ereignisreichen Woche Charakter bewiesen. Mit einer dünnen Personaldecke hielt die Mannschaft bis in die Schlussminuten mit dem aktuellen Tabellenzweiten mit und musste sich am Ende aufgrund des Kräfteverschleißes geschlagen geben. Die gezeigte Leistung lässt jedoch auf bessere Resultate in den kommenden Wochen hoffen.

Dabei waren die Vorzeichen alles andere als positiv. Im Zuge der Beurlaubung von Ralf Knigge teilten die Spieler Lukas Haertler und Lars Brümmer der sportlichen Leitung mit, dass sie nicht mehr für den TuS 08 auflaufen wollen. Die Mannschaft erreichte diese Nachricht am Freitagabend via Messenger-Nachricht. Lars Brümmer verlässt damit Lintorf nach nicht einmal einem Jahr im grün-weißen Trikot, Lukas Haertler kehrt dem TuS 08 bereits zum zweiten Mal mitten in einer Spielzeit den Rücken zu. Zusätzlich zu den beiden Abgängen weilte Tim Bauerfeld familiär bedingt in Dresden. So standen dem Interimstrainerduo Kalle Töpfer und Marvin Wettemann nur 11 mehr oder weniger gesunde Spieler zur Verfügung.

Dennoch startete die Mannschaft gut in die Partie. Der Rückraum angeführt von Max Kronenberg stellte die Abwehr der Kreisstädter immer wieder vor neue Herausforderungen. In der eigenen Abwehr konnte das Spiel über den Kreis zwar überwiegend unterbunden werden, jedoch führte diese eher defensive Einstellung zu einer Vielzahl freier Würfe aus dem Rückraum. Ob Marvin Mohrmann, Tim Wittenberg oder Sven Ehlhardt; alle drei kamen regelmäßig mit zu wenig Kontakt zum Wurf. So entwickelte sich ein durchgehend enges, spannendes und intensives Verbandsligaspiel auf gutem Niveau. Nach ca. 20 Spielminuten dann der große Schock auf Lintorfer Seite: Der gerade von seiner Knieverletzung aus dem letztjährigen Rückrundenspiel (siehe Foto) gegen Mettmann wiedergenesene Schlussmann Matthias Jakubiak knickte bei einer Abwehrbewegung weg und hielt sich mit schmerzverzehrtem Gesicht das rechte, lädierte Knie. Von Mit- und Gegenspielern gestützt musste er das Spielfeld früh verlassen und wurde dankenswerterweise von der Mettmanner Physiotherapeutin behandelt. Seine Mitspieler zeigten sich im Spiel kurz geschockt, gestalteten die Partie aber weiterhin offen. So lagen zur Pause die Hausherren des Herrenhauses nur knapp mit 16:15 in Front.

Zu Beginn des zweiten Abschnitts das gleiche Bild. Keine der beiden Mannschaften konnte sich um mehr als ein bis zwei Tore absetzen. Ab der 40. Minute ließen die Lintorfer Kräfte jedoch nach und die Gastgeber konnten sich erstmals deutlicher um vier Tore absetzen. Doch die Gäste bewiesen Moral und kämpften sich noch einmal heran. Plötzlich stand es wieder unentschieden. In den fünf Folgeminuten vernagelten Tobias Töpfer und auf der Gegenseite Kamil Bily ihre Gehäuse. Keinem der beiden Teams gelang in dieser Zeit ein Tor. Besonders dem gesundheitlich angeschlagenen 13-fachen Torschützen der Vorwoche, Stefan Soßalla, war spätestens jetzt die Erschöpfung anzumerken. Die Mettmanner hatten in den letzten 10 Minuten mehr entgegenzusetzen, während der TuS 08 auf dem Zahnfleisch ging. Letztendlich setzte sich verdientermaßen die breitere Bank durch. Dennoch lässt dieser Auftritt Hoffnung auf bessere Zeiten zu. Denn Charakter ist in dieser Mannschaft augenscheinlich vorhanden.

++ Soeben ereilte uns die positive Nachricht, dass Matthias nach erster ärztlicher Untersuchung zum Glück keine größere neue Verletzung am Knie erlitten hat! Gute Besserung! ++