Handball. Unfassbar! Der TuS Lintorf fuhr gestern Abend mit einer Rumpftruppe zu den Bergischen Panthern. Die alle Verbandsliga-Heimspiele souverän gewonnen hatten und bisher durch nichts daruf schließen ließen, dass es nicht klappen könnte mit dem Titelgewinn.
Und dann zeigte der TuS 08 ein eine Leistung, die niemand für möglich hielt. 25:24 (11:11) setzte sich der TuS 08 dort durch, erstmals also in dieser Saison gab es keinen Heimsieg für den Tabellenführer aus Hilgen. „Unsere Mannschaft zeigte eine Vorstellung, die alles zu erwartende übertraf“, freute sich Co-Trainerin Nadine Heinemann. Ihr Chef Lars Biermann mochte nichts sagen. Seine Nerven waren zu angespannt.
Am Samstagabend setzten sich die Lintorfer zusammen. Denn neben den Langzeitverletzten Stefan Sossalla und Nici Töpfer sagten auch noch Torwart Sven Voigtländer und Kreisläufer Patrick Osterc ab. Die Grippe hatte die beiden Leistungsträger nieder gestreckt. Jonas Bagel, der wohl wichtigste Lintorfer, fehlte ohnehin wegen seiner Sperre. Was konnte man tun?
Nadine Heinemann kennt den Lintorfer Handball wie kaum ein anderer. Sie fragte ihren alten Kumpel Heino Kaiser. Der mit seinen 46 Jahren immer noch in unteren Mannschaften spielt. Kaiser sagte zu, zu helfen. Freilich nur in der Abwehr.
Und dann gerieten die Lintorfer nie ernsthaft in Rückstand. Mit 5:1 war schon ein Blitzstart gelungen, aber die Panther kamen heran. So 11:11 beim Wechsel. Dann führten sie nach 53 Minuten 23:22. Alles schien seinen Lauf zu nehmen, der Favorit sollte seine Punkte auch in diesem Heimspiel behalten. Aber Lintorf blieb ruhig. Sie hatten schließlich nichts zu verlieren.
Phillip Hattig glich zum 23:23 aus. Dann die Schlussminute, 24:24. Daniel Ziebold erkannte ein Loch in der Panther-Deckung, stieß hinein und schoss. Der Ball zappelte im Netz – 25:24. Zeit genug aber noch für den Tabellenführer, mit dem letzten Angriff wenigstens einen Punkt zu behalten. Aber den entscheidenden Schuss der Hilgener, den blockte der stark spielende Tim Bauerfeld ab.
Quelle: www.rp-online.de