Am 8. Spieltag dieser Kreisligasaison kam die HSG Eller nach Lintorf. Die Gäste aus dem Düsseldorfer Südosten, die sich schon vor der Saison als Mitfavoriten auf den Aufstieg sahen, rechneten sich vor der Partie gute Chancen aus, den Lintorfern ihre erste Niederlage beizubringen. Dafür hatten sie sich eine Taktik ausgearbeitet, die allerdings nicht viel mit dem eigentlichen Sport zu tun haben sollte:

Vor dem Anpfiff ließ der Kapitän der HSG erst einmal beide Mannschaften die Seiten wechseln. Da die HSG dadurch selber keinen ersichtlichen Vorteil erlangte, ist diese Aktion wohl auch schon unter der Rubrik „Psychospielchen“ abzulegen. Heino Kaiser nahm an der Umzugsaktion nicht teil. Er musste sich die Hände waschen gehen, da die Elleraner Harz an seinen Händen vermuteten. Somit sah er zunächst von der Bank aus, wie Eller nach 0:1-Rückstand mit zwei Toren in Front lag. Lintorf konnte schnell ausgleichen und danach wieder in Führung gehen. Dann wurde der Ball gewechselt, weil die Spieler der HSG an diesem Haftmittel vernommen hatten. Ironischerweise ließen die Düsseldorfer in den folgenden Angriffen den neuen Ball mehrmals durch ihre Hände ins Seitenaus rutschen, sodass der TuS in aller Ruhe einen Vorsprung heraus werfen konnte und früh klar machte, dass es auch heute nichts am Breitscheider Weg zu holen gibt.

Die Elleraner, allen voran ihr Trainer, bettelten in der Folgezeit durch ständiges Provozieren und Lamentieren um Zeitstrafen. Auch wenn die Schiedsrichter eigentlich darauf bedacht waren, keine Hektik aufkommen zu lassen, konnten sie nicht anders, als ihnen diesen Wunsch zu erfüllen. So waren alle zufrieden: Lintorf konnte das Überzahlspiel trainieren, Eller hatte eine Ausrede für ihre Chancenlosigkeit. Fünf Minuten vor dem Ende sah Heino Kaiser nach seiner dritten Zweiminutenstrafe noch die rote Karte, was der Überlegenheit aber keinen Abbruch mehr tat. Roman Franke setzte Sekunden vor dem Ende, freundlich unterstützt durch den Gästekeeper, mit einem sehenswertem Treffer von der Mittellinie den 29:20-Schlusspunkt.

Eller legte nach dem Spiel wegen angeblicher Haftmittelbenutzung Einspruch gegen die Wertung des Spiels ein. Begründen taten sie den Einspruch in der Tatsache, dass Heino Kaiser vor (!) dem Spiel zum Händewaschen geschickt wurde, die Schiedsrichter dieses aber nicht im Spielberichtsbogen vermerkt hatten. Laut Aussage des Trainers der HSG Eller, Jens Doleys, wisse man zwar, dass der Einspruch erfolglos bleiben wird, doch wolle man, dass der TuS eine Geldstrafe bekommt. Was man von solchen „Sportsleuten“ hält, bleibt jedem selber überlassen. Jedenfalls ist die Motivation für das Rückspiel in Eller jetzt schon gesichert.

Schon am nächsten Wochenende gibt es das nächste Heimspiel für die Zweite. Am Sonntag, dem 18. Dezember um 17:00 Uhr, ist die Zweitvertretung der TSG Benrath zu Gast. Die Benrather sind nach ihrem Kantersieg gegen den TV Ratingen (34:16) und der gleichzeitigen Niederlage der HSG Eller auf Platz 3 vorgerutscht. Es wird also keine einfach Sache, ungeschlagen den Jahreswechsel zu erleben.

Torschützen:

Marc Känzelr (Tor, 12 Paraden), Christopher Büter (Tor, 2 Paraden),Tom Jansen 5, Tobias Reuter 2, Marco Heinemann 1, Michael Eisenhofer 3/1, Peter Zündorf 4, Thomas Semmler 0, Cedric Freitag 3, Roman Franke 2, Heino Kaiser 9/1, Helmut Kowalewski 0

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