Nach nur einem Punkt aus den ersten sechs Spielen und vier hohen Niederlagen in Folge gelang es der zweiten Mannschaft endlich wieder ihr Punktekonto zu verbessern. Mit dem Remis gegen die HSG Jahn/West holte das Team einen, nach den letzten Ergebnissen beider Mannschaft nicht erwarteten, Punkt gegen den Abstieg. Nach dem Spielverlauf allerdings ist es schwer von einem Punktgewinn zu sprechen. Zu nah waren die Gastgeber an ihrem ersten Saisonsieg dran.

Schon in der ersten Halbzeit zeichnete sich ein enges Duell zweier ebenbürtiger Mannschaften ab. Die Oberkasseler gingen zwar in der Anfangsviertelstunde mehrfach mit zwei Toren in Front, doch den Lintorfern gelang es immer wieder den Rückstand zu egalisieren. Auch im zweiten Halbteil des ersten Durchgangs gelang der Zweiten zwar keine Führung, doch ließ das Tabellenschlusslicht den Tabellendritten nicht weiter davonziehen, sondern glich immer wieder postwendend aus. Kurz vor der Pausensirene gelang ein solcher Rückschlag nicht, sodass es mit einem 11:12-Rückstand in die Kabine ging.

Das erste Tor in der zweiten Hälfte warfen die Düsseldorfer, doch den Lintorfern gelangen drei Treffer hintereinander. Damit tauschten die beiden Kontrahenten erstmals die Rollen: Die Hausherren waren nun die Gejagten. Die neuen Jäger spielten ihre Rolle jedoch genauso gut, wie die alten, was zur Folge hatte, dass diese sich nun auch nicht absetzen konnten. So war der Weg für eine dramatische Schlussphase geebnet.

Zunächst konnte der TuS den Vorsprung auf zwei Tore ausbauen, doch die HSG glich wieder aus. Nach einer weiteren Lintorfer Führung und einem weiteren Ausgleich im Gegenzug, schienen die Jahn/Westler das Spiel mit dem Treffer zum 22:21 wieder zu ihren Gunsten gedreht zu haben. René Osterwind traf jedoch zweimal hintereinander ins gegnerische Tor und brachte sein Team damit zunächst wieder auf die Siegerstraße. Als Marc Känzler knapp eine Minute vor dem Ende einen Wurf der Düsseldorfer parierte, nahm Trainer Kalle Töpfer eine Auszeit, um seine Mannen für den letzten Angriff einzustellen. Die Gäste versuchten die drohende Niederlage mit einer 4-2-Abwehr abzuwenden, aber Lintorf hielt den Ball in den eigenen Reihen, ohne dabei ein Zeitspiel zu provozieren. Knappe fünf Sekunden vor Ablauf der Zeit spitzelte jedoch ein Abwehrspieler René Osterwind beim Versuch einen letzten Freiwurf herauszuholen, den Ball aus den Händen.

Nun folgten die schwierigsten Entscheidungen für das sonst souverän leitende Schiedsrichtergespann, deren Richtigkeiten im Nachhinein nicht final geklärt werden konnten: Der Ball wurde mit einem langen Pass zu einem enteilten Düsseldorfer gespielt, der den Ball in kreisverdächtiger Position unter Kontrolle brachte. Marco Heinemann foulte den schussbereiten Spieler. Die Schiedsrichter gaben Siebenmeter, jedoch zum Glück für die Lintorfer nicht die, bei dieser Entscheidung fälligen, roten Karte. Der Schütze des Strafwurfes wollte nun die letzten beiden Sekunden runterlaufen lassen, um den Siebenmeter „in Ruhe“ ausführen zu können. Unnötigerweise täuschte er dabei mehrmals einen Wurf an und übertrat mit Ablauf der Zeit (bzw. davor) die Siebenmetermarke. Die Lintorfer monierten, dass der Wurf damit ausgeführt sei, doch die Unparteiischen ließen einen zweiten Versuch nach regulärem Spielende zu. Mit diesem traf der Schütze zum alles in allem verdienten 23:23 ins Netz.

Damit bleibt die zweite Mannschaft vorerst auf dem letzten Tabellenplatz. Doch die Leistung macht Mut für die kommenden Aufgaben. Nächste Woche finden aufgrund des Pokalwochenendes keine Ligaspiele statt. Erst in der Folgewoche trifft die Zweite auf den Nachbarn aus Angermund. Anpfiff ist am Samstag, dem 01. Dezember, um 18:15 Uhr in der Halle des TVA.

Torschützen:

Marc Känzler (Tor), Christopher Büter (Tor), Roman Franke 7, Thomas Semmler 0, Tom Jansen 3, Tobias Reuter 0, Marius Bosche 4, Adelbert Ignerski 1, Marco Heinemann 2, Peter Zündorf 4/1, Cedric Freitag 0, Marc Albrecht 0, René Osterwind 2, Sebastian Dunkel 0