Ein Start nach Maß in das noch junge Jahr 2015, doch es war ein hartes Stück Arbeit. Mit 27:24 (13:17) gewinnt der TuS 08 das Derby gegen den TV Angermund. Nach einer Schwächephase in der ersten Halbzeit schien das Spiel gegen die Lintorfer zu laufen, ehe die Mannschaft um den starken Max Kronenberg über den Kampf zurück in die Partie kam und diese zu ihren Gunsten drehen konnte.

Die Gäste aus Angermund kamen dezimiert an den Breitscheider Weg. Neben dem Abgang von Pascal Czauderna mussten außerdem Martin Gensch und Björn Thanscheidt verletzungsbedingt passen. Dafür waren erstmals der Ex-Lintorfer Lars Brümmer und Torwart Jens Bothe einsatzbereit. Besonders letztgenannter war es, der die Hausherren im Laufe der gesamten Partie mit seinen Paraden vor große Schwierigkeiten stellte. Auf Lintorfer Seite war der Kader erstmals seit langer Zeit vollzählig. Marvin Wettemann nahm zumindest für den Notfall auf der Bank Platz.

Wie es sich für ein Derby gehört, starteten beide Mannschaften äußerst motiviert und offensiv in die Begegnung. Nach fünf Spielminuten stand es 4:3 für die Gastgeber. In der Anfangsviertelstunde verlief das Spiel ausgeglichen. Über 6:8 (10. Minute) führten die Gäste nach 15 gespielten Minuten knapp mit 8:9. Besonders der sprunggewaltige Florian Hasselbach netzte ein ums andere mal vollkommen ohne Lintorfer Gegenwehr ein. Beim TuS 08 waren es in der Anfangsphase allen voran Max Kronenberg und Christoph Lesch, die für Belebung im Angriff sorgten. Doch unerklärlicherweise gab es zu diesem Zeitpunkt einen Bruch im Spiel der Gastgeber. Innerhalb weniger Minuten zogen die Angermunder auf 10:14 davon. Die Arbeit in der bereits vorher zu passiv agierenden Defensive wurde fast komplett eingestellt. Schlagwürfe der Gebrüder Oliver und Peter Mentzen fanden immer wieder die Lücke im Lintorfer Block – eine zugegeben nicht allzu schwierige Angelegenheit. Im Zuge einer durch Kalle Töpfer genommen Auszeit berappelte sich die Mannschaft wieder einigermaßen und konnte bis zur Halbzeitpause den Rückstand zumindest nicht größer werden lassen. Beim Stand von 13:17 führten die Wege der beiden Kontrahenten in die Kabinen. Eine defensiv schwache erste Hälfte, da waren sich alle einig.

Mit der Gewissheit, an diese Defensivleistung nicht anknüpfen und auch in der Offensive die Chancen konsequenter nutzen zu wollen, kamen die Lintorfer Jungs aus der Kabine. Doch ein weiteres Mal parierte Jens Bothe und im Gegenzug erhöhten die Düsseldorfer auf 13:18. Die höchste Gästeführung der Partie sollte zugleich die Lintorfer Aufholjagd einleiten. Dabei avancierte der kurz vor der Pause eingewechselte Schlussmann Matthias Jakubiak zum wichtigsten Akteur. Mit starken Paraden gab er der Abwehr neue Sicherheit. Zwar lief im Angriff nicht alles rund, doch konnte der Rückstand in der 50. Minute nach einem 7:2-Lauf egalisiert werden (20:20). Eine starke kämpferische Leistung. Marvin Wettemann übernahm in dieser Phase trotz langer Pause und von der Bank kommend die Verantwortung vom Siebenmeterpunkt und verwandelte zweimal. Plötzlich hatten die Lintorfer Oberwasser gewonnen. Der Ausgleich schien Mannschaft und Fans zu beflügeln. Die Halle stand lautstark hinter den Spielern und peitschte diese nach vorne. Mathis Friedrich mit zwei wichtigen Treffern vom Kreis warf die Gastgeber mit 22:20 in Front. Vier Minuten vor Ende der Partie führten die Lintorfer mit 25:21, die Vorentscheidung. Zwar versuchten die Angermunder noch einmal mit einer offensiven Manndeckung die Hausherren unter Druck zu setzen, doch ließen sich die Lintorfer Jungs nicht beirren und behielten die beiden Punkte am Breitscheider Weg. Am Ende stand ein 27:24-Sieg zu Buche. Wo man im Lintorfer Lager auch hinguckte: Zufriedenheit und Glückseligkeit dominierten die Gefühlslage.

In der nächsten Woche muss die Mannschaft zum Vorletzten TuS Wermelskirchen 07. Der Oberligaabsteiger läuft mit 3:19-Punkten Gefahr, den Anschluss an die Nicht-Abstiegsränge zu verlieren und durchgereicht zu werden. Trotz oder gerade aufgrund der misslichen Lage der Wermelskirchener sollten die Lintorfer gewarnt sein. Ein Sieg und somit positiver Abschluss der Hinrunde würde den Punktgewinn des Wochenendes mit Blick auf die Tabelle wahrscheinlich noch wertvoller werden lassen, denn Angermund ist in Schlagdistanz.