Das erste Saisonspiel steht bevor. Die Mannschaft hat wochenlang intensiv geackert.  Kurz vor Saisonbeginn sprachen wir mit Tim Bauerfeld, Tobias Töpfer und Daniel Ziebold über die vergangenen Wochen, die Vorfreude auf kommenden Samstag sowie die Ziele für die Spielzeit 2014/15.

GR: Ihr seid allesamt Lintorfer Eigengewächse und neben Stefan Soßalla die drei dienstältesten Spieler im aktuellen Kader. Wie habt ihr die diesjährige Vorbereitung im Vergleich zu den Vorjahren wahrgenommen?

DZ: Da wir dieses Jahr weniger Neuzugänge und keinen neuen Trainer bekommen haben, konnte im spielerischen Bereich mehr Feinschliff erfolgen. Außerdem haben wir im Bereich der Athletik und Ausdauer nochmal eine Schippe drauf gepackt.

TT: Dieses Jahr war die Vorbereitung noch intensiver und kräfteraubender. Wir wollen den Tabellenplatz von der letzten Saison nicht nur bestätigen sondern noch verbessern, daher wurde noch mehr gearbeitet!

TB: Durch die 10-wöchige Vorbereitung ohne Pause auf alle Fälle intensiver. Daher sind nun auch alle froh und heiß darauf, wenn es endlich losgeht!

GR: Letzte Saison habt ihr eine unerwartet gute Hinrunde gespielt, habt jedoch nach der Niederlage gegen Haan deutlich abgebaut und die Saison nur auf Platz 5 beendet. Wieso konntet ihr eurer Meinung nach die guten Leistungen nicht in den letzten Spielen abrufen?

TB: Nach den zahlreichen Abgängen aus der vorherigen Saison wusste keiner so recht, wo wir tabellarisch einzuordnen sind. Durch die erstaunlich gute Hinrunde und einer regelrechten Siegesserie, war es umso enttäuschender gegen Haan mit leeren Händen dazustehen und den selbigen gleichzeitig zum Aufstieg gratulieren zu dürfen. Leider fehlte uns dadurch augenscheinlich die Motivation die nachfolgenden Spiele erfolgreich zu gestalten.

TT: Nach dem Spiel war einfach die „Luft“ raus. Es war ein Knackpunkt, denn bis dahin haben wir noch nach oben geschaut und waren engster Verfolgen der Haaner. Durch viele Verletzte war das Team ebenfalls über die restliche Saison stark dezimiert.

DZ: Ich kann mich den beiden nur anschließen. Wir haben uns viele Punkte hart erkämpft, aber wenn dann der Zug zur Spitze abgefahren ist und man viele Körner in der Saison gelassen hat, fällt es schwer die Spannung hoch zu halten.

GR: Mit Max, Marvin und Sven sind zwei Neue sowie ein Rückkehrer zur Mannschaft gestoßen. Wie schätzt ihr die Jungs auf Basis der letzten Wochen sportlich als auch menschlich ein?

TT: Sowohl sportlich aus auch menschlich passen die drei perfekt bei uns ins Team. Sie haben sich schon super integriert und werden der Mannschaft bestimmt helfen.

TB: Gerade sportlich sind wir durch die „Neuen“ nicht nur stärker besetzt, sondern mit Max und Marvin im Rückraum variabler und vor allem flexibler. Keinem fiel es schwer sich in die Truppe zu integrieren, da sich alle schnell eingelebt haben.

DZ: Mit Sven haben wir so viele Jahre zusammen gespielt, da hatte man von Anfang an das Gefühl, als wäre er nie weg gewesen. Über seine Qualität brauche ich dem Lintorfer Publikum wohl nichts Neues erzählen. Mit Max habe ich viele Jahre in der Jugend zusammengespielt und wusste, dass er ein feiner Kerl ist, der mittlerweile einiges an Erfahrung mit zurück bringt. Allerdings bin ich erstaunt, wie gut das Zusammenspiel nach so vielen Jahren von Anfang an funktioniert. Von unserem „Küken“ Marvin erhoffen wir uns alle sehr viel. Er war nicht umsonst in den letzten Jahren einer der besten Spieler unserer Liga, ist sich aber dennoch nicht zu schade, bei uns die Aufgaben des Jüngsten zu übernehmen. Er wird den Lintorfer Handballfans noch viel Freude bereiten.

GR: Daniel, Du bist erneut von der Mannschaft zum Kapitän ernannt worden. Was bedeutet dieses Amt für Dich?

DZ: Kapitän wird man nicht vom Reden, zumindest nicht von sich selbst (lacht), aber es ehrt mich in einer Reihe mit Spielern wie Peter Braun, Maks Osterc, Jochen Brück, Matthias Rimkus oder Markus Sossalla zu stehen.

GR: Ihr habt es vorhin bereits angesprochen, dass die Rückrunde dieses Jahr besser werden soll und muss. Welche Ziele hat sich die Mannschaft für die kommende Spielzeit gesetzt?

TT: Wir wollen schönen und erfolgreichen Handball spielen. Ziel muss es sein, nicht nur eine halbe Saison gut mitzuspielen, sondern über die komplette Spielzeit die richtigen Ergebnisse zu erreichen. Wo wir dann am Ende landen, wird man dann sehen.

DZ: Schöner Handball hin oder her. Wichtig wird wieder sein die Punkte einzutüten. Wenn dann ein Lauf entstehen sollte können wir gerne auch mal höher gewinnen. Prinzipiell will ich aber jedes Spiel gewinnen und vor allem am Breitscheider Weg keine Punkte verlieren.

TB: Wichtig ist neben dem erfolgreichen Handball auch, dass alle weitgehend verletzungsfrei bleiben und somit keine Langzeitausfälle kompensiert werden müssen. Wenn die Stimmung innerhalb der Mannschaft weiterhin so gut ist, wie bisher, und wir uns deckungstechnisch steigern, denke ich, dass wir oben mitspielen können.

GR: Wen seht ihr als Favoriten für den Aufstieg?

DZ: Aufderhöhe hat die letzten Jahre immer oben mitgespielt. Sie sind ein eingespieltes Team, im richtigen Alter und haben einen neuen Trainer der zusätzliche Impulse setzt. Nach der letzten Saison muss man aber auch Wuppertal als Favorit zählen.

TT: LTV Wuppertal und Aufderhöhe werden dieses Jahr wieder weit oben mitspielen. Ich hoffe aber auch, dass wir ein Wörtchen mitreden können…

TB: Wie beide schon sagten, wird der Aufsteiger Wuppertal, Aufderhöhe oder eben Lintorf heißen!

GR: Nächsten Samstag geht es los und ihr müsst zum Aufsteiger SG Überruhr. Direkt zu Beginn sicherlich kein einfaches Unterfangen. Wie schätzt ihr die Essener ein?

TB: Überruhr ist ein sehr unangenehm zu spielender Gegner. Zudem kommen gut 600 Fans, die die Essener nach vorne peitschen werden. Meines Erachtens eines der schwersten Spiele direkt zu Beginn, auch wenn wir in der Favoritenrolle sind.  Nehmen wir den Kampf an und überzeugen in der Deckung, werden wir die Punkte aus der Klapperstraße entführen können.

TT: Dass es in Überruhr immer schwer zu spielen ist, haben wir schon vor drei Jahren kennengelernt. Die Mannschaft wird bis zum Umfallen kämpfen und die Fans machen das Restliche. Qualitativ werden wir den Essenern überlegen sein, aber müssen es auch auf der Platte von Anfang an zeigen!

DZ: Ich kann mich Tobi nur anschließen. Wir wurden bei unserem letzten Pflichtspiel in Überruhr eiskalt erwischt. Allerdings haben sich beide Teams seitdem stark verändert. Daher sind wir gewarnt, freuen uns aber auch auf ein tolles Auftaktspiel.

GR: Am 20.09. steht dann das erste Heimspiel gegen Kettwig auf dem Programm. Die Mannschaft war an diesem Wochenende auf dem Lintorfer Handwerkermarkt und Dorffest vertreten und hat u.a. mit Flyern Werbung für das Spiel gemacht. Wie wollt ihr die Zuschauer langfristig für euch gewinnen und begeistern?

TB: Mit gutem, ansehnlichem und schnellem Handball die Fans erreichen. Ein Wir-Gefühl erzeugen und den Lintorfer Handball nach außen hin optimal präsentieren.

TT: Attraktiver und erfolgreicher Handball sind die Stichworte. Es macht den Fans Spaß sich mit so einer Mannschaft zu identifizieren und genau das ist unser Ziel.

DZ: Jetzt können wir gerne über guten Handball reden. Der sollte aber vor allem ehrlich und schnörkellos sein. Letzte Saison war die Unterstützung schon großartig, vor allem auswärts in Wülfrath. Wenn wir Spieler das Herz wieder in die Hand nehmen und alles geben wird das auch wieder aufs Publikum überschwappen.

GR: Ich bedanke mich herzlich bei Euch für dieses Interview und wünsche Euch viel Erfolg für die kommende Spielzeit!